«Jodlerfest»
Die Jodlerfamilie will Lebensfreude wecken.
Im Bundeshaus: Jodlerinnen und Jodler der Vereine «Ahori» und «Zer Tafernu» beim Auftritt.
BERN/BRIG | Im Rahmen des «Tags der Trachten» traten gestern Abend die beiden Jodlerklubs von Glis und Ried-Brig im Bundeshaus auf. Mit ihrem Auftritt machten sie auf das Eidg. Jodlerfest von Ende Juni in Brig aufmerksam.
Im offiziellen Teil des Auftritts gaben die beiden Klubs, vereint unter dem Dirigentenstab von Julia Schnydrig, drei stimmungsvolle Lieder zum Besten. Die Vereine «Ahori» und «Zer Tafernu» waren gestern mit rund 50 Aktiven in die Bundeshauptstadt gereist. Im Bundeshaus wurden sie am Rande der Sommersession von Nationalratspräsident Jürg Stahl und Ständeratspräsident Ivo Bischofberger empfangen.
Staatsrat und Nationalrat Roberto Schmidt, Co-OK-Präsident des Jodlerfestes, sowie Geschäftsführer Marc Franzen stellten den anwesenden Parlamentariern, Gästen und Medienschaffenden die Eckpunkte des Eidgenössischen näher vor. Unter ihnen sah man aus dem Wallis Viola Amherd, Géraldine Marchand-Balet, Yannick Buttet, Jean-Luc Addor und Franz Ruppen. Schmidt versprach in Brig-Glis ein farbenfrohes und freudiges Fest; genau so, wie der gestrige Auftritt im Bundeshaus rüberkam. Das Motto des Fests «So tönt das Herz der Schweiz» sei passend, meinte Schmidt. «Kommt alle zu uns. Wir erwarten so viele Besucherinnen und Besucher, dass wir zu wenig Zweitwohnungen haben an diesem Wochenende.» Brig-Glis sei bereit, die vielen Aktiven wie Zuschauer zu empfangen.
Ecken und Kanten
Die Jungen würden sich heute wieder vermehrt auf ihre Wurzeln besinnen, sagte Alberto Vitali, Präsident der IG Volkskultur. Das sei erfreulich. Ins gleiche Horn stiess in ihrer Botschaft auch die Zentralpräsidentin des Eidg. Jodlerverbandes, Karin Niederberger. «Um den Nachwuchs brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Brauchtum ist wieder trendy», sagte sie. Sie zeigte sich überzeugt, dass sich die Eidgenössischen Parlamentarier einsetzen würden gegen die angekündigte Initiative wider die Volksmusik.
Support erhielt die Jodlerfamilie schliesslich auch vom formell höchsten Schweizer, Nationalratspräsident Jürg Stahl. Getreu seinem Namen schenkte Stahl der Verbandspräsidentin einen Stahl-Würfel. Er vermittle Lebensfreude und zeige Ecken und Kanten. Das sei auch den Jodlern eigen, sagte Stahl sinnigerweise.
Mehr als 12000 Jodlerinnen, Fahnenschwinger und Alphornbläser haben sich für das Eidgenössische vom 22. bis 25. Juni qualifiziert. Rund 500 Vorträge werden in Brig-Glis und Naters zu hören sein. An die 40000 Helferstunden werden geleistet, 1500 Helfer stehen dafür nebst Armee und Zivilschutz im Einsatz.