Denkmal

 

Ein Viktor Gertsch für die Ewigkeit.

 

Die Einweihung des Denkmals für den verstorbenen Ehrenpräsidenten fiel auf den 80. Geburtstag von Fredy Fuchs am Mittwoch. Fuchs liess Gertschs Schalk in Form eines Bronzereliefs im Zielraum verewigen.

von Lia Näpflin

 

Ein Team für die Ewigkeit: Viktor Gertsch und Fredy Fuchs prägten während 42 Jahren die Lauberhornrennen. Am 26. November 2017 ist «Vikel», wie er in seiner Heimat Wengen liebevoll genannt wird, an einer schweren Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben. 44 Jahre lang war Viktor Gertsch OK-Präsident der Internationalen Lauberhornrennen. Sein Leben lang setzte er sich mit enormer Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz für die «Horerennen» ein. Diesem Engagement wurde am Mittwoch alle Ehre erteilt. Fredy Fuchs liess seinen «Lauberhorn-Bruder» mit einem Bronzerelief am Zielhaus verewigen.

 

Lachende und weinende Augen

Es war ein emotionaler Tag für Fredy Fuchs. Einerseits feierte er seinen 80. Geburtstag, und andererseits gedachte er seinem verstorbenen Wegbegleiter. «Meinen Kopf haben wir weggeschnitten». Fuchs hat dem Künstler nur die Hälfte des Bildes gegeben, welches Vorlage für das Denkmal war. Die originale Aufnahme zeigt die beiden Freunde lachend im Zielraum in Wengen. In Anwesenheit von Gertschs Familie erzählte Fuchs vom Moment, als das Foto gemacht wurde. «Er sagte zu mir, dass er schöner sei als ich», erinnert sich Fuchs. «Wenn er einen Witz mit einem Schmunzeln im Gesicht erzählte, haben seine Augen gelacht». Genau in dieser Sekunde hat der Fotograf abgedrückt, und genau diesen Gesichtsausdruck seines Freundes wünschte sich Fuchs für das Denkmal.

 

Fritz Fuchs aus Hofstetten verewigte Gertschs Gesicht in Bronze. «Ich wusste, dass Viktor Gertsch und Fredy Fuchs urchige 'Bärgler' sind und viel Humor haben», so der Künstler. Als er das Porträt von Gertsch in Holz geschnitzt habe, schickte er Fuchs ein Foto zur Ansicht. Dieser meinte darauf, er könne nochmal von vorne beginnen. «Ich habe nicht sofort verstanden, dass er einen Witz macht».

 

Unvergesslich

Künstler Fuchs versuchte, Gertschs Krankheit auf dem Denkmal nicht ersichtlich zu machen. Wie von Fredy Fuchs gewünscht, ist es schlussendlich der Schalk in den Augen seines Freundes, der überwiegt und ergreift. «Es freut mich sehr, dass sein Lachen so gut zur Geltung kommt. Es ist Viktor», so Fredy Fuchs.

 

Auch Jürg Stahl, Nationalratspräsident 2017 und Präsident von Swiss Olympic, war an der Einweihung dabei. Dieser sprach von Gertschs Vorantreiben. «Er lebte in keiner schwarz-weissen Welt. Er dachte stets voraus mit menschlichem Gewissen, humorvoll und farbig.» Urs Näpflin betitelt Gertsch als seinen «Lauberhorn-Vater». Näpflin ist sein Nachfolger im Amt als OK-Präsident. Er sah in ihm ein grosses Vorbild, bewunderte die Art, wie er Menschen behandelte, seine Präsenz und seine Leistung. Dem OK-Präsidenten blieben einzig die Worte: «Viktor bleibt unvergessen».

 

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